Der Wechsel von der Grundschule auf die weiterführende Schule ist für Kinder mit großen Herausforderungen verknüpft und gilt auch als kritisches Ereignis in der Bildungsbiografie. Für den Wechsel sprechen Lehrkräfte in vielen Bundesländern Empfehlungen aus, die Entscheidung treffen aber meistens die Eltern. An mögliche Probleme in ihrer eigenen Schulzeit beim Übergang in die weiterführende Schule können sich die Eltern aber oft gar nicht erinnern und wissen daher auch nicht, was ihre Kinder jetzt an Unterstützung brauchen.
In Deutschland findet die Verteilung auf verschiedene Schularten im internationalen Vergleich früh statt. Auch wenn das seit vielen Jahren in der Kritik steht, wird sich in absehbarer Zeit nichts daran ändern, das das deutsche Schulsystem noch nach Prinzipien aus dem 19. Jahrhundert funktioniert. Gemeinsames Lernen über die 4. Klasse hinaus ist dagegen in allen unseren Nachbarländern selbstverständlich.
Insbesondere für Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern birgt der Schulwechsel die Gefahr, abgehängt zu werden. Daher kommt es darauf an, Schülerinnen und Schüler bei diesem Übergang pädagogisch gut zu begleiten.
Gerade die Umstellung auf den Fachunterricht und damit verbundenes individuelles und weitgehend selbstständiges Lernen ist eine neue Herausforderung, die in der Grundschule selten ausreichend vorbereitet wird. In der weiterführenden Schule gehen aber viele Lehrkräfte davon aus, dass ihre Schüler*innen wissen, wie sie mit den neuen Anforderungen zurechtkommen. Die Fähigkeit zu eigenständigem Lernen ist jedoch nicht selbstverständlich und muss geübt werden. Es ist deshalb wichtig, Schülerinnen und Schüler gerade in dieser Phase zu unterstützen. Da unsere Erfahrung zeigt, dass das in der Schule oft zu kurz kommt, bietet die LernMit-Nachhilfeschule einmal jährlich das Schülerseminar „Das Lernen lernen“ an. Hier werden Grundlagen des Zeitmanagements, der Selbstorganisation und wichtiger Lernstrategien vermittelt, ohne den störenden Leistungsdruck im Hintergrund zu spüren.